Vergessene Künstler

Wir sammeln Kunstwerke nicht nur des Sammelns wegen, sondern auch um deren Geschichte zu erforschen. In mehreren Fällen konnten wir inzwischen Gemälde und Künstlergraphiken erwerben, über deren Künstler im Internet bislang nur wenig zu finden war, wo sich jedoch bei intensiverer Recherche durchaus ein interessantes Lebensbild und ein umfangreiches Werk nachweisen ließ. Auf unserer Website präsentieren wir exklusiv umfangreiche bebilderte Biographien u.a. der folgenden Künstler:

Friedrich Nierholz (1876-1924), Zeichner und Landschaftsmaler aus Karlsruhe. Er schuf Gemälde mit Schwarzwaldszenen, entwarf u.a. aber auch den Schauraum der Karlsruher Majolikamanufaktur bei der Weltausstellung in St. Louis. Großherzogin Hilda von Baden, ihre Hofdame Freiin von Stockhorner und Kammerherr Freiherr von Göler erwarben Werke des Künstlers. Im Ersten Weltkrieg zog Nierholz ins Feld und wurde mehrfach ausgezeichnet. Zahlreiche seiner Werke sind im Kunsthandel nachweisbar.

 

Jürgen „Szandor Vincent“ Scharsich (* 1960), Heilbronner Musiker und Kulturnetzwerker, der vor allem von den 1980er bis Mitte der 1990er Jahre auch unzählige Bilder und Objektkunst schuf. Werke von Scharsich waren zu jener Zeit bei Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. im Stadttheater Heilbronn und im Schloss Liebenstein zu sehen. Ab Mitte der 1990er Jahre wurde der rastlose Künstler, der zuvor bereits maßgeblich bei Bluesrock- und Performance-Gruppen mitgewirkt hatte,  zu einem der Hauptprotagonisten der Freetekno-Szene in Süddeutschland. Nachdem er sich um 2005 für einige Jahre aus der Öffentlichkeit hzurückzog, entstehen seit 2009 wieder Werke des inzwischen bei Bielefeld lebenden Künstlers.

 

Marie Sieger geb. Polack (1886-1970) aus Schöntal zählt zu den frühen akademischen Kunstmalerinnen in Deutschland. Das Leben der Hölzel-Schülerin war von vielen Umzügen und der Doppelbelastung als Hausfrau und Künstlerin geprägt. Mit ihrer Kunst finanzierte sie in mehreren Krisenzeiten den Unterhalt ihrer Familie. Nach der Zerstörung ihres Frankfurter Ateliers kam sie 1944 an ihren Geburtsort Schöntal zurück, wo sie bis zu ihrem Tod weiter künstlerisch tätig war. Ihr Nachlass befindet sich im Hällisch-Fränkischen Museum in Schwäbisch Hall.

 

Victor Zeppenfeld (1834-1907), Genremaler der Düsseldorfer Schule, war hauptsächlich in Hamburg tätig. Seine Bilder waren anfangs vor allem bei Ausstellungen von Kunstvereinen zu sehen, erhielten dort aber regelmäßig schlechte Rezensionen, so dass sich Zeppenfeld 1872 völlig aus diesen Kreisen zurückzog. Stattdessen dienten ihm die bekannten Hotels und Restaurants mehrerer naher Verwandter als Bühne. Zahlreiche Werke bei Ausstellungen und im Kunsthandel nachweisbar.