Albert Fiebiger

Albert Fiebiger (* 1869) stammte aus der Gegend um Dresden, aber war ab etwa 1900 hauptsächlich in München tätig, wo er beim Kunstverein ausstellte und bis in die späten 1930er Jahren als Illustrator für verschiedene Zeitschriften arbeitete. Er hinterließ auch Landschaftsgemälde und zahlreiche Blumenbilder.

Leben

Er wurde am 30. August 1869 in Bärenstein/Sachsen geboren und studierte an der Dresdener Kunstgewerbeschule. Soweit die einhellig im Kunsthandel zu diesem Maler wiederholten Fakten. Über sein Leben und seinen Werdegang ist ansonsten nur das Wenige bekannt, das sich anhand der hinterlassenen Kunstwerke und Pressenotizen nachzeichnen lässt.

Prinzipiell ist die Quellenllage für sein Werk vor 1900 reichlich dünn. Vielleicht ist er der „Zeichner Herr Fiebiger“, der gemeinsam mit dem Autor und einem Studierenden die Illustrationen für Georg Müllers 1894 in Dresden erschienenes Lehrbuch der Pharmakologie für Tierärzte schuf.1 Möglicherweise hat er nach seinem Studium eine Weile als Lithograph in einer graphischen Anstalt in Dresden gearbeitet und dort Illustrationen nach Kundenwünschen gefertigt, so dass er in seinen ersten beruflichen Jahren noch nicht als selbstständiger Künstler in Erscheinung trat.

Künstlerisch wurde Albert Fiebiger dann ab 1901 greifbar. In jenem Jahr zeichnete er für einen Berliner Verlag den Buchschmuck für den ersten Band des Münchner Künstlerbrettls „Die elf Scharfrichter“2 und für den ersten und einzigen Band von Max Reinhardts Kabarett-Zeitschriftenfolge „Schall und Rauch“.3 Neben Paul Haustein, H. Nisle, Bernhard Pankok und Fritz Hegenbart wurde Albert Fiebiger von Paul Grautoff in dessen Monographie über „Die Entwicklung der modernen Buchkunst in Deutschland“ lobend als einer der herausragenden Gestalter neuer Bücher der Jahre 1900/1901 erwähnt.4

Er war außerdem auch Illustrator für diverse Münchner Zeitschriften. Für die „Jugend“ schuf er von 1901 bis etwa 1931 und nochmals 1937 bis 1939 diverse Zeichnungen. Einige der Originalzeichnungen kamen von 1905 bis 1908 bei den jährlichen Versteigerungen bei Helbing in München zur Auktion.5 Zeitweise war Fiebigerer auch für die „Fliegenden Blätter“ tätig, wo seine ersten Illustrationen für die Jahre 19076 und 1908 nachweisbar sind. 1925 erschien eine seiner Illustrationen zudem in den „Meggendorfer-Blättern“.7

Hocus Pocus, Illustration von Albert Fiebiger aus Jugend, Jg. VI, 1901, Band 2, Nr. 51.
Das Selbstporträt der Malerin, Illustration von Albert Fiebiger aus Jugend, Jg. XII, 1907, Bd. 1, Nr. 16.
Bildende Kunst, Illustration von Albert Fiebiger aus Jugend, Jg. XLIV, 1939, Nr. 46.

Außer für seine Münchner Auftraggeber zeichnete Fiebiger auch für die in Stuttgart erschienene Zeitschrift „Der wahre Jacob“. Nr. 506 (12. Dezember 1905) enthält eine Winterlandschaft mit Ortsangabe „München“ in der Signatur.8 Nr. 533 (24. Dezember 1906) enthält nochmals eine Winterlandschaft, diesmal mit unleserlicher Ortsangabe.9 Nr. 619 (12. April 1910) enthält eine Karrikatur zu einem verkehrspolitischen Thema,10 Nr. 636 (6. Dezember 1910) ein Tolstoi-Porträt von der Hand Fiebigers11 und Nr. 644 (28. März 1911) eine kleine kirchenkritische Karrikatur.12 Nr. 650 brachte eine humoristische Zeichnung.13 Das Jahresinhaltsverzeichnis für 1912 listet gleich 12 Abbildungen nach Fiebiger.14 Auch 1913 war er noch vertreten.15

Illustration „Die Mode für 1913“ in Der wahre Jacob, Nr. 701, 31. Mai 1913.

Im Münchner Kunstverein waren spätestens ab 1901 immer wieder Werke von Albert Fiebiger ausgestellt. Erstmals 1901 berichten die Münchner neuesten Nachrichten von zwei seiner Bilder („Studie“ und „Nymphenburg“).16 Im August 1903 waren im Münchner Kunstverein fünf seiner Landschaften,17 im September 1905 zwei Studien und zwei farbige Zeichnungen des Künstlers ausgestellt.18 Ob es sich jedoch bei einem nur „Fiebiger“ genannten Künstler, der im Dezember 1905 im Münchner Kunstverein vertreten war, abermals um Albert Fiebiger handelt, ist fraglich, da der Kunstverein in jenen Jahren auch wiederholt Bilder von einem C. Fiebiger zeigte.19 Letzterer war zumeist mit Zeichnungen bei den Ausstellungen vertreten. Im Juni 191120, August 191121 und im Februar 191222 wird wieder ein Albert Fiebiger als im Kunstverein ausstellender Künstler erwähnt.

Wahrscheinlich ist er auch derjenige Kunstmaler Fiebiger, dessen „reizende Miniatur-Landschaften“ die Glückwunschkarten der Buch- und Kunstdruckerei Knorr & Hirth schmückten, die im November 1907 als Neuheit in der Münchner Presse beworben wurden.23 Auch in späteren Jahren hat Fiebiger weitere Postkartenmotive gestaltet, die bei diversen Postkartenverlagen im Münchner Raum erschienen sind.

Exemplar der Postkartenserie „Malerische Brunnen“ von Albert Fiebiger.24
Postkartenmotiv „Grüß Gott“ mit Blick auf die Münchner Marienkirche, erschienen bei Wiechmann-Verlag in Starnberg.
Postkartenmotiv „Frühling überall“, erschienen bei Wiechmann-Verlag in Starnberg.
Postkarte mit Blick auf die Waxensteine bei Garmisch, erschinenen bei F. A. Ackermanns Kunstverlag in München.
Postkarte mit Feldherrnhalle mit Hakenkreuzfahnen, erschienen bei Verlag Max Hirmer, München.

Trotz der Beziehungen nach München scheint er nicht direkt oder nicht konstant dort gelebt zu haben. In den Münchner Adressbüchern (eingesehen für die Jahre 1900, 1905 und 1918) taucht er nicht auf. In Wikipedia heisst es (Stand März 2023): „Fiebiger hielt sich zwischen 1901 und 1907 häufiger in Dachau auf und malte auch in Schleißheim. Er war zeitweise auch in Rothenburg ob der Tauber ansässig.“ zumindest der Hinweis auf Dachau lässt sich in einem Unterrichtsangebot von 1907 bestätigen, in dem seine Adresse mit „Dachau, Frühlingstr. 7/II“ angegeben wird.25 In Dachau verortet ihn auch ein Auktionskatalog der Gebr. Heilbron in Berlin, wo 1912 zwei seiner Landschaftsbilder angeboten wurden.26

Im Morgenblatt der Münchner neuesten Nachrichten vom 10. Juli 1908 galt der Künstler jedoch wieder als auswärtige Prominenz, so dass von der Ankunft des „Kunstmalers A. Fiebiger, Paris“ berichtet wird.27 Bei der Ankündigung einer Ausstellung in der Kunsthütte Chemnitz vom Juli 1911 wird Albert Fiebigers Wohnort mit Schleißheim angegeben,28 während im Adressbuch für Oberschleißheim für 1911 bis 1916 nur ein Kunstmaler Adolf Fiebiger gelistet ist.29 Im September 1911 beteiligte sich Albert Fiebiger gemeinsam u.a. mit Friedrich Nierholz an einer Ausstellung im Kunstverein Augsburg,30 freilich ohne dort gewohnt haben oder überhaupt anwesend gewesen sein zu müssen. Für weitere Verwirrung mit Hinblick auf mögliche Wohnorte sorgen zudem der Katalog zur Großen Berliner Kunstausstellung von 1914, wo ein Albert Fiebiger aus Zürich zwei Bilder ausstellte31 und die Nachlassversteigerung von Kunstgegenständen aus dem Besitz von König Wilhelm II. von Württemberg, der ein Ölbild mit einer Partie bei Reims des Malers „A. Fiebiger, Berlin“ besaß.32

Über Fiebigers Leben in den Jahren des Ersten Weltkriegs ist kaum etwas bekannt. Bei dem 1914 im Katalog der der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig erwähnten Albert Fiebiger, der für die Kunstgewerbeschule in Magdeburg mit vier Radierungen an der Ausstellung teilnahm,33 handelt es sich vermutlich eher um den böhmischen Grafiker Franz Fiebiger (1880-1932), der seit 1910 an der Magdeburger Gewerbeschule unterrichtete. Eine in seiner Fachklasse entstandene Arbeit wurde im Oktober 1914 im Monatsheft „Deutsche Kunst und Illustration“ reproduziert.34

Für einen Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg scheint der 1869 geborene Kunstmaler Fiebiger bereits zu alt gewesen zu sein. Gleichwohl fertigte er 1915 Zeichnungen in der Gegend von Warschau, die 1920 gemeinsam mit anderen Kunstobjekten in der Vorhalle der Münchner neusten Nachrichten in München ausgestellt wurden. Den Wohnort des Malers gab man inzwischen mit Weßling an.35 Der Maler scheint also im Lauf der Zeit von der nördlichen in die westliche Peripherie Münchens umgezogen zu sein.

Seine Ehefrau Else Fiebiger (* 1877), mit der er die Tochter Karola hatte, zog im Oktober 1925 von Weßling ins nahe St. Georgen (heute eingemeindet nach Dießen am Ammersee) und von dort im Oktober 1926 nach Ortenburg bei Passau.36

Möglicherweise hatte sich das Paar getrennt, denn vom Kunstmaler selbst ist in den Meldeunterlagen von St. Georgen überhaupt nicht die Rede. Stattdessen war er 1927/28 und 1931 nach langer Pause nochmals für die „Fliegenden Blätter“ in München tätig. Nach 1931 ist Fiebiger zunächst nicht mehr unter den Zeichnern der Münchner Zeitschriften vertreten, malte nachweislich der im Motiv sichtbaren Hakenkreuzbeflaggung auch nach 1933 noch Münchner Postkartenmotive, bevor die “Jugend” von 1937 bis 1939 nochmals verstärkt Zeichnungen von Fiebiger verwendete. Gut möglich, dass er bald darauf verstorben ist. Er wäre dann etwa 70 Jahre alt geworden.

Obwohl über die Archivalien nun ein grobes Lebensbild des Malers gezeichnet werden kann, bleiben viele Fragen offen. Bereits das Durcheinander der Namen ist bedauerlich, da es nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch einige der für die Künstler Adolf Fiebiger, C. Fiebiger oder Franz Fiebiger in Anspruch genommenen Werke eigentlich an Albert Fiebiger gegeben werden sollten – oder umgekehrt. Vielleicht sind auch einige dieser Künstler identisch oder gibt es sogar mehrere Künstler des Namens Albert Fiebiger.

Zur zusätzlichen Verwirrung trägt die Stilvielfalt der Albert Fiebiger zugeschriebenen Arbeiten bei. Während sich seine heute nachweisbare Malerei im Wesentlichen auf recht ähnliche Blumenbilder mit jeweils ähnlichen Signaturen sowie einige Landschaftsbilder beschränkt, weisen seine zwischen 1901 und 1939 in den diversen Zeitschriften veröffentlichten grafischen Arbeiten eine große stilistische und motivische Vielfalt auf. Weder der Zeichenstil noch die Signaturen der unter seinem Namen veröffentlichten Karikaturen sind konsistent. Es scheint, als ob bereits bei der Herausgabe der Fliegenden Blätter oder des Wahren Jacob Künstlerzuschreibungen durcheinander gekommen wären.

Dieser Künstler und sein Werk werden uns sicher noch eine Weile beschäftigen.

Werke in der Kunstsammlung Schmelzle

Inv. Nr. 2023.019: Großes Stillleben mit Sonnenblumen
Inv. Nr. 0000.033: Kleines Stillleben mit Sonnenblumen

Weitere nachweisbare Werke

Sonnenblumen, 60 x 60 cm, Lwd.37
Sonnenblumen, 50 x 60 cm, Lwd.38
Blumenstrauß, 45 x 56 cm, Karton.39
Blumenstrauß, 40 x 30 cm.40
Landschaftsbild, 60 x 80 cm, Lwd.41
Seestück, 60 x 80 cm, Lwd.42

Einzelnachweise

  1. Georg Müller: Lehrbuch der Pharmakologie für Tierärzte, Dresden 1894. Danksagung an Zeichner im Vorwort, S. IV.
  2. Ein Exemplar des Buches wurde im September 1924 bei Paul Graupe versteigert: Katalog Nr., 35, Lot 1584.
  3. Ein Exemplar dieses Buches wurde im Oktober 1925 bei Paul Graupe versteigert: Katalog Nr. 53, Lot 819.
  4. Otto Grautoff: Die Entwicklung der modernen Buckunst in Deutschland, Leipzig 1901, S. 93.
  5. Auktion von Originalzeichnungen der Jahrgänge 1896-1905 in der Galerie Helbing am 6. und 7. Juni 1905, Lot 859-873. Auktion von Originalzeichnungen der Jahrgänge 1905 und 1906 in der Galerie Helbing am 11. und 12. Juni 1906, Lot 81 und 82. Auktion von Originalzeichnungen der Jahrgänge 1906 und 1907 bei Helbing am 18. und 19. Juni 1907, Lot 111. Auktion von Originalzeichnungen der Jahrgänge 1906 und 1907 bei Helbing am 12. und 13. Juni 1908, Lot 117.
  6. Fliegende Blätter 126, 1907, Nr. 3228, S. 275; Nr. 3260, S. 37.
  7. Meggendorfer-Blätter, Nr. 1778, 22. Januar 1925, S. 59.
  8. Der wahre Jacob, Nr. 506, 12. Dezember 1905, S. 4894/4895.
  9. Der wahre Jacob, Nr. 533, 24. Dezember 1906, S. 5288/5289.
  10. Der wahre Jacob, Nr. 619, 12. April 1910, S. 6596.
  11. Der wahre Jacob, Nr. 636, 6. Dezember 1910, S. 6870.
  12. Der wahre Jacob, Nr. 644, 28. März 1911, S. 7007.
  13. Der wahre Jacob, Nr. 650, 20. Juni 1911, S. 7112.
  14. Der wahre Jacob, Jahrgang 1912, Inhaltsverzeichnis.
  15. Der wahre Jacob, Nr. 701, 31. Mai 1913, S. 7931.
  16. Münchner neueste Nachrichten, 27. Mai 1901, S. 6.
  17. Münchner Stadtanzeiger, 25. August 1903, S. 2.
  18. Die Werkstatt der Kunst. Organ für die Interessen der bildenden Künstler. Jg. 5, 1905/1906, Heft 1, S. 4.
  19. Die Werkstatt der Kunst, Jg. 5, 1905/06, Heft 26, S. 352, und Jg. 6, 1906/07, Heft 25, S. 342.
  20. Die Werkstatt der Kunst, Jg. 10, 1910/11, Heft 39, S. 539.
  21. General-Anzeiger, 26. August 1911, Nr. 398, S. 1.
  22. Die Werkstatt der Kunst, Jg. 11, 1911/12, Heft 22, S. 301.
  23. Münchner neueste Nachrichten, 11. November 1907, S. 3.
  24. Gefunden im Angebot von oldthing.de.
  25. Münchner neuste Nachrichten, Morgenblatt, 3. April 1907, S. 3.
  26. Gebrüder Heilbron, Berlin, Katalog Nr. 10, Versteigerung am 10. und 11. Oktober 1912, Lot 77 und 78.
  27. Münchner neueste Nachrichten, Morgenblatt, 10. Juli 1908, S. 3.
  28. Die Werkstatt der Kunst, Jg. 10, 1910/11, Heft 41 (17. Juli 1911), S. 568.
  29. Vgl. z.B. Adressbuch für München und Umgebung 1913.
  30. Die Werkstatt der Kunst, Jg. 10, 1910/11, Heft 46, S. 637.
  31. Verzeichnis der ausstellenden Künstler, in: Große Berliner Kunstausstellung. Katalog. Berlin 1914, S. 155.
  32. Paul Hartmann & Otto Greiner: Gemälde bedeutender Meister des 19. Jahrhunderts […] aus dem Nachlass S.M. des Königs Wilhelm II. von Württemberg, Versteigerung am Freitag, den 18. Juli [ca. 1930], Lot 33.
  33. Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik. Amtlicher Katalog. Leipzig 1914. S. 586.
  34. Deutsche Kunst und Illustration XVIII, Oktober 1918, Heft 1, S. 157.
  35. Münchner neueste Nachrichten, Abend-Ausgabe, 3. September 1920, S. 3.
  36. Zur Meldung seiner Frau in Dießen am Ammersee schrieb uns Gemeindearchivarin Barbara Blankenburg am 17. März 2023:

    Sehr geehrter Herr Schmelzle,
    
    da Ihre Frage ein sehr wichtiges Problem betrifft, habe ich einige Zeit dazu recherchiert. In den Namensregistern der Sterbebücher von St. Georgen und Dießen gibt es keinen Eintrag zu Albert Fiebiger. Es gibt eine Meldekarte seiner Ehefrau mit folgenden Informationen:
    Else Fiebiger, Kunstmalersgattin [war der Ehemann bereits verstorben, schrieb man eigentlich -witwe; das ist aber nicht hundertprozentig verlässlich]
    geb. von Düsterlohe
    * 26.04.1877 Doblen / Lettland, Staatsangehörigkeit: Sachsen
    zugezogen von Weßling am 31.10.1925
    weggezogen nach Ortenburg, Bezirksamt Vilshofen, am 12.10.1926
    Eingetragen ist eine Tochter namens Karola
    Else Fiebiger wohnte in StG (d.h. St. Georgen), Hausnummer 140 bei Vermieter Jung.
    
    Da die Meldekarten erst 1924 angelegt wurden, ist es ein Glücksfall, dass sie sich danach hier aufhielt und anmeldete. Schon damals war das nicht immer der Fall, vor allem die Künstler auf "Sommerfrische" haben sich meist nicht angemeldet. Die Information in wikipedia, dass sie in Dießen gemeldet gewesen sei, ist falsch (vgl. dazu auch der Eintrag im "Allgemeinen Künstlerlexikon", den ich nur als Vorschau in der Google-Suche sehen kann; offenbar beziehen sich die beiden Einträge auf diese Meldekarte). Else Fiebiger war in der benachbarten Gemeinde St. Georgen gemeldet. 1939 wurde diese nach Dießen eingemeindet.
    
    In den mir vorliegenden Gästebüchern der hiesigen Künstlerpension Hauser gibt es keinen Treffer zum Namen Fiebiger.
    
    Haben Sie versucht, in Weßling oder Ortenburg etwas zu erfahren? Der Weßlinger Heimatforscher Erich Rüba (zu finden im Telefonbuch) kennt sich mit den dort tätigen Künstlern gut aus, vielleicht weiß er etwas. Außerdem ist es möglich, dass Albert Fiebiger damals in München wohnte. Künstler hatten oft eine Sommerfrische auf dem Land, in der sie sich viel aufhielten um zu arbeiten, behielten aber ihren eigentlichen Wohnsitz in der Stadt, um in Kontakt mit der Szene und den Händlern zu bleiben. Diesen Zweitwohnsitz auf dem Land meldeten sie oft nicht an. Im Fall von Dießen ist der Aufenthalt von Else Fiebiger so kurz, dass auch ein anderer Grund denkbar ist, beispielsweise ein ausgedehnter Besuch bei Bekannten oder ein Kuraufenthalt. In diesem Fall hätte sich Albert Fiebiger womöglich gar nicht hier aufgehalten. Daher würde ich empfehlen, in Weßling und Ortenburg nachzufragen.
    
    
    Mit freundlichen Grüßen
    
    Barbara Blankenburg M.A.
    Gemeindearchivarin

    Anfrage an Gemeinde Weßling am 22. März 2023 bislang unbeantwortet.

  37. Auktionshaus Wendl, Rudolstadt, 30. Oktober 2021, Lot 4054.
  38. Henry’s Auktionshaus, Mutterstadt, 15. September 2012, Lot 38.
  39. Auktionshaus Plückbaum, Bonn, 30. Oktober 2021, Lot 1393.
  40. Angebten im August 2023 bei kleinanzeigen.de, Anbieter aus Heilbronn.
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  42. Auktionshuse Gomer & Andersson, Linköping, 1. Februar 2023, Lot 2593641. Verkauft für 87 EUR.