Hafenmarktbrunnen in Heilbronn (Kurt Krieger)

Inv. Nr. 2022.002

Beschreibung

40 x 30 cm, auf Leinwand, gerahmt

Rechts unten signiert “Krieger”.

Der Hafenmarkt in Heilbronn (abgeleitet vom süddeutschen Begiff „Haffen“ für Topf, also der Platz des Töpfermarkts) entstand 1593 an der Stelle eines abgetragenen und überpflasterten alten Friedhofs beim früheren, 1544 aufgehobenen Heilbronner Franziskanerkloster. Der Brunnen auf dem Platz wurde von dem Steinmetz Jakob Müller mit einer Figur des hl. Georg versehen, der zu Pferde einen Drachen bekämpft. Gespeist wurde der Brunnen mit dem Wasser des Cäcilienbrunnens, das seit etwa 1590 über eine hölzerne Teuchelleitung in die Stadt geführt wurde und neben dem Georgsbrunnen am Hafenmarkt einige weitere Brunnen versorgte.

Im Gegensatz zum für die Stadt Heilbronn namengebenden Kiliansbrunnen, der im 19. Jahrhundert zeitweilig zugeschüttet wurde, haben der Georgsbrunnen und der ungefähr gleich alte Fleinertorbrunnen die Zeit überdauert und gehörten bis zum Zweiten Weltkrieg zu den ältesten baulichen Denkmälern der Stadt. Beim Luftangriff am 4. Dezember 1944, dem die gesamte Heilbronner Innenstadt zum Opfer fiel, wurde der Georgsbrunnen zerstört. Die Figur des hl. Georg konnte zwar aus den Trümmern geborgen werden, wurde dann aber gestohlen und ist bis heute verschollen. An der Stelle des zerstörten Brunnens befindet sich heute ein moderner Brunnen mit einer Georgsfigur des Stuttgarter Bildhauers Ernst Yelin von 1955.

Unser Gemälde zeigt eine winterliche Ansicht des historischen Brunnens vor der Zerstörung 1944, die Kurt Krieger sicherlich nach einer Fotovorlage gemalt hat, da er überhaupt erst nach der Zerstörung 1944 nach Heilbronn zog. Die Gebäude im Hintergrund sind nur vage den tatsächlichen Gegebenheiten nachempfunden.

Der historische Georgsbrunnen in Heilbronn vor 1944:

Der Kunstmaler Kurt Krieger (* 1901) kam 1955 aus Alzey nach Klingenberg bei Heilbronn und eröffnete 1959 ein Ladengeschäft in der Heilbronner Bahnhofstraße. 1965 zog er in ein benachbartes Gebäude in der Bahnhofstraße und betrieb darin bis 1972 weiterhin ein Geschäft. Danach zog er nach Lübeck, wo sich seine Spuren verlieren. Sein Werk umfasst zahlreiche Heimatmotive, aber auch viele anspruchslose Blumen- und Alpenbilder.

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