Gnadenbild Mariahilf (Kopie nach Cranach, 1885)

Inv. Nr. 2019.039

Beschreibung

70 x 46 cm, auf Holz, gerahmt und mit Bekrönung versehen.

Unten rechts datiert 1885.

Der Bildnistyp des hier besprochenen Gnadenbilds geht auf die Madonna mit dem sie umhalsenden Kind von Lucas Cranach d. Ä. im Dom zu Innsbruck zurück. Das Motiv ist eine der zahlreichen Madonnenkompositionen aus der Werkstatt des sächsichen Hofmalers Cranach, der Maria und das Kind in der ersten Häfte des 16. Jahrhunderts vielfach lebensnah in inniger Beziehung darstellte und sich damit völlig vom steifen Madonnentyp der Gotik löste. Das Innsbrucker Bild war ein Geschenk des Kurfürsten Johann Georg von Sachsen an Erzherzog Leopold V., der es erst in Passau und nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges auf der Innsbrucker Burg aufbewahrte. Leopolds Sohn Ferdinand Karl überließ das Gemälde 1650 der Innsbrucker Bürgerschaft. Von Innsburck aus wurde das Motiv zum Inbegriff des Madonnenbildes im gesamten Alpenraum. Kaum eine Kapelle im südlichen Bayern, in Österreich, in der Schweiz oder in den Anrainerstaaten, in der sich keine Version des Bildes befindet. Im Gegensatz zu Cranachs Vorlage, die auf plakative Heiligenattribute verzichtet, wurden viele Kopien des Bildes um Heiligenscheine oder Himmelskronen ergänzt.

Unser Bild gehört schon aufgrund seiner Größe und der vergoldeten Bekrönung wahrscheinlich auch zur früheren Ausstattung einer Kapelle oder einer Kirche. Maltafel, Rahmen und Bekrönung sind massiv aus Holz gearbeitet. Die Datierung 1885 kann sich auch nur auf eine Reinigung, Restaurierung oder Inventarisierung beziehen, denn von seiner Machart her könnte das Bild etwas älter sein.

 

 

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