Burg Ehrenberg am Neckar (Ferdinand Dörr)

Inv. Nr. 0000.044

Beschreibung

18 x 25 cm, Radierung, verglaster Rahmen

Unten rechts im Motiv signiert “Dörr”, darunter mit Bleistift signiert „Ferdinand Dörr“.

Mit Burg Heinsheim am Neckar, zwischen Bad Wimpfen und Gundelsheim gelegen, beginnt der burgenreiche Abschnitt des unteren Neckars, an dem sich die mittelalterlichen Herrensitze in dichter Folge aneinander reihen. Die Kontrolle der Fernwege und des Handels längs des Neckars sicherte vielen Edelleuten lange Zeit ihr Auskommen. Burg Ehrenberg steht im Zusammenhang mit der nahen Stauferpfalz Wimpfen. Die Burg entstand möglicherweise als vorgelagerte Verteidigungsstellung der Pfalz. Die Herren von Ehrenberg waren als Burgmänner Dienstleute der Staufer, wurden vom Bistum Worms mit Gütern belehnt und erreichten höchste Ämter. Gerhard von Ehrenberg († 1363) war Bischof von Speyer, Philipp Adolf von Ehrenberg (1583–1631) war Fürstbischof von Würzburg und als solcher ein maßgeblicher Förderer der Hexenverbrennung. Die Familie starb 1647 aus. Ihr Besitz fiel zurück an das Bistum Worms und kam 1803 an die Landgrafen von Hessen, von denen 1805 die Freiherren von Racknitz die Burg am Neckar erwarben.

Ferdinand Dörr (1880-1968) verbrachte seine Jugend in Rappenau und schuf später zahlreiche Motive aus dem Neckartal. Für das Heinsheim-Motiv hat der Künstler die Burg von der gegenüberliegenden Neckarseite, von Offenau her blickend dargestellt. Hinter der Burg hat die Gäßnerklinge, ein kleiner westlicher Zustrom des Neckars, ein tiefes Tal eingegraben. An der Ecke des dahinter liegenden Hochplateaus ist einer der wenigen zum Westufer des Neckars hin liegenden Weinberge zu sehen, der auch heute noch bebaut wird.

 

Foto, 1960er Jahre:

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