Konrad Fisel

Konrad Fisel (1910-1991) war Kunstmaler in Heilbronn-Böckingen.

Leben

Konrad Ludwig Fisel wurde am 15. März 1910 als Sohn des Schlossergesellen Konrad Fisel und der Maria Fisel geb. Hägele (geb. 12. Januar 1864) in deren Wohnung in Sontheim geboren.1 Er hatte mehrere Geschwister, nämlich mindestens die Schwestern Luise (geb. 1898) und Marie (geb. 13. Dezember 1903). Gut möglich, dass auch der Kunstmaler Albert Fisel (geb. 14. Februar 1899) und der Zuschneider Eugen Fisel (geb. 7. März 1900), die beide später für den Unterhalt der Mutter Maria Fisel herangezogen wurden, Geschwister von Konrad Fisel waren. Er war sicher jedoch das jüngste der Geschwister, da seine Mutter bei seiner Geburt bereits 46 Jahre alt war.

Sein Geburtsort Sontheim wurde 1938 in die größere Nachbarstadt Heilbronn eingemeindet. Über die schulische Laufbahn des Konrad Fisel ist nichts bekannt. 1939 war er als Kunstmaler in der Uhdestr. 5 in Heilbronn-Sontheim gemeldet, wo auch seine Mutter und die Schwester Luise mit ihrem Mann lebten. Von April bis August 1939 wurde er zu einer Übung der Wehrmacht eingezogen. Da er zuvor die betagte und verwitwete Mutter finanziell unterstützt hatte, aufgrund seiner Einberufung nun aber nur noch ein geringes Einkommen hatte und davon nichts mehr der Mutter abtreten konnte, beantragten er und seine Schwestern Sozialhilfe („Familienunterstützung“) für die Mutter. Aus dem im Stadtarchiv Heilbronn erhaltenen Antrag von 1939 geht hervor, dass die Schwester Marie ledig war, ein 1929 geborenes uneheliches Kind Ernst hatte und bei der Sontheimer Schuhfabrik Wolko beschäftigt war. Die Schwester Luise hatte den Maler Otto Fürst geheiratet und ebenfalls bereits einen (ebenfalls unehelichen) Sohn Alfred (geb. 1923). Da sowohl die Schwestern als auch die weiterhin genannten (wahrscheinlichen weiteren Geschwister) Eugen und Albert Fisel jeweils für ihre Kinder unterhaltspflichtig waren, wurde dem Antrag auf staatliche Unterstützung wohl stattgegeben.2

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden sowohl der Maler Konrad Fisel wie auch sein Schwager Otto Fürst zum Kriegsdienst bei der Wehrmacht eingezogen. Sie überlebten beide den Krieg.

Nach dem Krieg kam Konrad Fisel mit der Witwe Hedwig Merkle geb. Esslinger zusammen. Sie hatte 1941 den Salzmüller Paul Merkle aus Kochendorf geheiratet, der jedoch auch zur Wehrmacht einberufen wurde und den Krieg nicht überlebte. Gemeinsam mit seiner Braut Hedwig Merkle erwarb Konrad Fisel im Juli 1951 ein städtisches Baugrundstück an der Turnerstraße in Böckingen. Der Maler, der zuvor möbliert gelebt hatte, errichtete dort das Zweifamilienhaus Turnerstraße 8, in dem er ab 1952 gemeldet war.3

Er starb am 24. März 1991.4

Werk in der Kunstsammlung Schmelzle

Inv. Nr. 2023.021: Mohnblumen

Weitere nachweisbare Werke

Für Konrad Fisel kommen Bilder in Frage, die mit „K. Fisel“ oder nur mit „Fisel“ signiert sind. Seine Bilder sind ähnlich denen von Albert Fisel (1899-1969) und von dessen Sohn Herbert Fisel (geb. 1923), die mit „A. FISEL“ bzw. HFISEL signierten. Inwiefern die Maler verwandt sind, ließ sich bislang nicht ermitteln. Aufgrund ähnlicher Signaturen und ähnlicher Motive liegt eine Verwandtschaft jedoch nahe.

Burg Stettenfels, 64 x 84 cm, signiert „K. Fisel“ und dat. 1929.5
Landschaftsbild, 58 x 78 cm, signiert „Fisel“.6
Alpenszene 58 x 54 cm, Lwd. Das Bild war im Sommer 2020 bei ebay.de im Angebot der Händlerin Nina Haag aus Erftstadt und sollte 80 Euro kosten. Das Bild ist signiert mit „Fisel“, die Händlerin schreibt es Herbert Fisel zu.7 Im August 2023 noch unverkauft.
Mohnstrauß, 39 x 47 cm, Lwd. Signiert „Fisel“. Das Bild war im Frühjahr 2020 bei ebay.de im Angebot eines privaten Verkäufers aus Hanau und sollte 75 Euro kosten.8
Weiterer Blumenstrauß mit Klatschmohn, 57 x 77 cm, Lwd., signiert „Fisel“. 2023 im Angebot bei ebay.de.9
Blumenstrauß, ca. 60 x 70 cm, signiert „K. Fisel“. 2023 im Angebot bei ebay.de.10

Einzelnachweise

  1. Stadtarchiv Heilbronn, Geburtsregister Sontheim 1910, C008B-G-1910, Nr. 27. Herzlichen Dank an Archivar Raphael Schmitz vom Stadtarchiv Heilbronn für Recherchen in Geburts- und Melderegistern.
  2. Stadtarchiv Heilbronn, Personenakten A042-1077.
  3. Meldekartei Heilbronn-Böckingen, Eintrag vom 9. September 1952. So auch im Adressbuch von Heilbronn 1952, S. 50 und im Adressbuch Heilbronn 1964, S. 63. Im Stadtarchiv Heilbronn sind außerdem Unterlagen zum Erwerb des Grundstücks in der Turnerstraße erhalten.
  4. Nachtrag im Geburtsregister, frdl. Hinweis von Manuela Horch, Stadtarchiv Heilbronn, November 2024, der außerdem herzlich für weitere Recherchen in Bau- und Sozialakten gedankt sei.
  5. Auktionshaus Saarbrücken, Auktion 97, 3. Dezember 2022, Lot 97-0137, Limit 100 Euro.
  6. Angeboten im Mai 2024 bei kleinanzeigen.de, VB 30 EUR.
  7. https://www.ebay.de/itm/153469664407
  8. https://www.ebay.de/itm/333502783681
  9. Anbieter aus Ingolstadt, Preis 15 EUR. https://www.ebay.de/itm/ALBERT-FISEL-OLGEMALDE-BLUMEN-AUF-LEINWAND-40er-JAHRE-SIGNIERT-/155501219718
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