Fritz Gentner (1883-1953) war Hobbymaler aus Heilbronn. Er stammte aus Schwäbisch Hall, war städtischer Angestellter in Heilbronn und zog nach der Zerstörung seines Wohnhauses 1944 nach Friedrichsruhe im Hohenlohekreis, wo er bis zum Tod lebte.
Leben
Fritz (Friedrich) Gentner wurde 1883 in Schwäbisch Hall geboren. Er machte eine Lehre als Steinmetz und arbeitete eine Zeit lang in diesem Beruf. Er heiratete und der Ehe entstammten ein Sohn und eine Tochter.
Ab 1911 arbeitete er beim Tiefbauamt in Heilbronn, zuletzt als Latrinenverwalter. Im Adressbuch der Stadt Heilbronn 1917 erscheint er als Aufseher in der Charlottenstraße 12. Im Adressbuch von 1920 ist er als Städt. Aufseher in der Großen Metzgergasse 5 1/2 gelistet, 1923 als Oberaufseher und 1925 als Kanzlei-Assistent an derselben Adresse. 1931 erscheint er als Bausekretär in der Sülmerstraße 34. Im Adressbuch von Heilbronn 1934 erscheint er als Bausekretär an der Adresse Hefenweiler 15, ebenso im letzten Vorkriegsadressbuch von 1938/39.
Beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 wurde er ausgebombt und zog danach zu seiner Tochter Anne nach Übrighausen im Lkr. Schwäbisch Hall.
Am 10. November 1945 wurde er aufgrund seiner früheren NSDAP-Zugehörigkeit von der Stadt Heilbronn entlasssen. Dadurch wurde eine schon eingeleitete Pensionierung wegen Dienstunfähigkeit nicht wirksam. Diese erfolgte erst 1950 nach erfolgter Amnestie 1948 im Spruchkammerverfahren.1

Zuletzt lebte er in Friedrichsruhe (Gemeinde Zweiflingen im Hohenlohekreis). Er starb 1953 in Schwäbisch Hall.2
Zu Fritz Gentners Werken
Fritz Gentner schuf den bisher bekannt gewordenen Werken nach vor allem Landschaftsgemälde und Ortsansichten, die wohl meist auch Orte zeigen, die er selbst kannte. Benennbare Motive stammen aus seinen Wohnorten Heilbronn und Friedrichsruhe, aus dem nahen Pfedelbach und aus dem jeher als Ausflugsort beliebten Rothenburg ob der Tauber. Ob seine Landschaftsbilder auch konkrete Orte oder nicht eher Fantasielandschaften zeigen, lässt sich nicht mehr sagen. Er hat verschiedentlich auch Interieurs oder Genreszenen gemalt, ebenso sind weitere weltliche Motivkreise denkbar.
Christliche Motive sind für Fritz Gentner weniger wahrscheinlich, auch wenn diese bei privaten Verkaufsangeboten von Gemälden für ihn schon in Anspruch genommen wurden. Seine Enkelin teilte uns mit: „Unser Großvater war sehr kirchenkritisch und allem Religiösen gegenüber distanziert eingestellt. Nie hätte er so eine Szene gemalt.“3
Die ältesten uns bekannten Bilder stammen aus der Zeit um 1920, vereinzelte aus den 1930er und frühen 1940er Jahren. Der Großteil seiner Werke dürfte aus den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg stammen, als er bereits im beruflichen Ruhestand war.
Werk in der Kunstsammlung Schmelzle

Werke im Kunsthandel und Privatbesitz












Hinweis: Für alle Werke Fritz Gentners liegt uns eine Reproduktionsgenehmigung seiner Erben Ursula Möhler und Werner Herold vor.
Einzelnachweise
- Personalakte im Stadtarchiv Heilbronn, Archivsignatur B025-231. Mitteilung zu seiner Tätigkeit in Heilbronn sowie zu den Vorgängen um seine Pensionierung von Walter Hirschmann, Stadtarchiv Heilbronn, 23. März 2020.
- Mitteilung der Lebensdaten von Ursula Möhler, Enkelin des Malers, März 2020.
- Frdl. Mitteilung von Ursula Möhler, August 2021.
- Mitteilung von Gentners Enkelin Ursula Möhler, März 2020.
- Mitteilung von Dr. Markus Beck, Januar 2020.
- Mitteilung von Gentners Enkelin Ursula Möhler, April 2020.
- Mitteilung von Gentners Enkelin Ursula Möhler, April 2020.
- Mitteilung von Evelyn Lübke, Mai 2021.
- Mitteilung von Melinda Caudill, August 2021.
- Gesehen im Angebot eines Trödlers im Lkr. Heilbronn 2018.
- Mitteilung von Wilfried Schön, Juni 2020.
- Mitteilung von Gentners Enkelin Ursula Möhler, März 2020.
- Mitteilung von Helga Loeper, Juli 2021.
- Mitteilung von Gentners Enkelin Ursula Möhler, März 2020.