Erich Klemm (1918-2012) war Maler und Grafiker in Erlenbach bei Heilbronn.
Er wurde am 17. August 1918 in Heilbronn geboren. Nach einer Ausbildung zum Lithografen studierte er an der Stuttgarter Kunstakademie und an der Academie de la Grande Chaumière in Paris. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zu Reichsarbeitsdienst und zum Militär eingezogen. Bei einem Heimaturlaub erlebte er den Luftangriff auf Heilbronn vom 4. Dezember 1944, bei dem alle seine bisherigen Arbeiten zerstört wurden. Später geriet er in Kriegsgefangenschaft. In der Nachkriegszeit machte er sich als Grafiker selbstständig. Unter anderem gestaltete er 25 Jahre lang die deutsche Werbung für den Fiat-Konzern, der in Heilbronn seinen deutschen Sitz hatte.
Er war Mitglied des Heilbronner Künstlerbundes, an dessen Ausstellungen er ab 1951 regelmäßig teilnahm. Ab 1967 war er Dozent an der Heilbronner Volkshochschule. Er war verheiratet mit Dorothee geb. Krauß (1922-2010). Das Paar lebte ab 1971 in Erlenbach. Erich Klemm starb am 29. April 2012.
Klemm war primär als Grafiker und Illustrator tätig. Seine grafischen Arbeiten sind überwiegend Federzeichnungen, die von einem temperamentvollen Strich bestimmt werden. Als Maler hat er vorwiegend Ölbilder und Aquarelle geschaffen.
Zu seinen bevorzugten Motiven freier Arbeiten zählten Landschafts- und Straßenszenen. Seine Motive fand Klemm hierbei häufig in Paris oder in Südeuropa, wo er sich während vieler Reisen häufig aufhielt. In Nîmes nahm er am Salon international de la Peinture Taurine teil und wurde dabei mit einem Preis ausgezeichnet.
Weitere Reisen führten ihn auch in sonstige Gegenden der Welt, so hat er sowohl die Atmosphäre orientalischer Straßen, aber auch die herbe, kühle Schönheit Kanadas, Alaskas und Skandinaviens abgebildet.
Nicht zuletzt zeigen zahlreiche seiner Landschaftsbilder auch Motive seiner Heimat. Zum Anlass der Partnerschaftsfeierlichkeiten im Jahre 1966 mit Heilbronns neuer Partnerstadt Port Talbot in Wales schenkte die Stadt Heilbronn ihrer Partnerstadt eine Stadtansicht von Heilbronn von Erich Klemm. Einzel- und Gruppenausstellungen mit seinen Werken fanden u.a. in Heilbronn, Sindelfingen, Meersburg, Stuttgart, Béziers und Paris statt. Die Stadt Heilbronn, das Landratsamt Heilbronn, das Land Baden-Württemberg, das Regierungspräsidium Stuttgart und verschiedene Unternehmen haben Werke von ihm angekauft.
Werk in der Kunstsammlung Schmelzle
Weitere nachweisbare Werke des Künstlers
Sein Ölbild „Blick vom Eisler“ ist das Covermotiv des Romans „Der Tote vom Eisler“ von Friedrich Held. Der Autor schreibt dazu im Impressum: „Das Ölbild „Blick vom Eisler“ wurde von Erich Klemm aus Heilbronn gemalt. Er war damals Student und und besuchte seine Tante in Wassertrüdingen, weil er Hunger hatte. Frau Böhm hatte auf dem Land Verwandtschaft und konnte ihm viel zu essen kochen. Er blieb einige Tage, bis er satt war. Dieses Bild malte er nach einer Postkarte aus den 20er Jahren.“3
Ein weiteres Ölbild von Erich Klemm wurde von der Heilbronner Delegation anlässlich der Partnerschaftsfeier mit Port Talbot an dortige Vertreter übergeben.4
Einzelnachweise und Anmerkungen
- https://archivsuche.heilbronn.de/plink/e-221164
- https://archivsuche.heilbronn.de/plink/e-149081
- books.google.de
- https://archivsuche.heilbronn.de/plink/e-38169