Götzenturm mit eisernem Steg in Heilbronn (n.n.)

Inv. Nr. 2024.012

Beschreibung

26 x 21 cm, auf Papier, hinter Glas gerahmt

Rechts unten signiert “Haag” oder “Haug”.

Der Götzenturm ist ein Relikt der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Heilbronn am Ufer des Neckars. Seinen Namen trägt er von dem Ritter Götz von Berlichingen, der im 16. Jahrhundert zeitweilig in Heilbronn inhaftiert war. Ein Schauspiel von Goethe über diesen Ritter hat zwar wenig mit den historischen Tatsachen zu tun, spielt aber in einem Gärtchen vor einem Turm, so dass die gebildeten Städtereisenden des 19. Jahrhunderts auch jenen „Götzenturm“ sehen wollten. Man zeigte ihnen in Heilbronn den bis dato nur „Neuturm“ genannten und noch am besten erhaltenen Turm der früheren Stadtmauer, der dadurch seinen heutigen Namen erhielt. Ab 1878 bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1944 verband ein Eiserner Steg am Götzenturm die beiden Uferseiten des Neckars. 1952 wurde an der Stelle des zerstörten Stegs die heutige Götzenturmbrücke gebaut.

Unser Bild zeigt also die Situation beim Götzenturm in der Zeit zwischen 1878 und 1944. Ob das Bild auch tatsächlich so alt und nach der Natur gemalt ist, mögen wir nicht sicher sagen. Es könnte auch nach dem Krieg nach einem Vorkriegsfoto gemalt worden sein. Zum Maler konnten wir nichts in Erfahrung bringen. Es ist wohl nicht der Heilbronner Maler Alfred Haag (1882-1955), der zwar zeitlich passen würde und von dem wir auch ein Aquarell in ähnlicher Manier kennen, der aber anders signiert hat. Gleichwohl sind Haag und Haug gebräuchliche Heilbronner Namen, es dürfte sich also wahrscheinlich um einen örtlichen Künstler handeln.

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