Wir können bislang zwar diverse Werke in Privatbesitz und im Kunsthandel nachweisen, konnten aber kaum etwas zur Biografie des Malers in Erfahrung bringen. Er war in den Jahren nach 1900 tätig und scheint insbesondere Landschaftsbilder aus Südwestdeutschland gemalt zu haben. In den Auktionskatalogen von Rudolf Bangel, wo 1910 mehrfach Bilder des Malers angeboten wurden, wird Böblingen in Württemberg als seine Wirkungsstätte genannt.
Mit Hinblick auf seinen Namenszusatz „Reutlingen” haben wir im Stadtarchiv Reutlingen nach dem Maler gefragt. Uns antwortete Birgit Kayser am 24. Mai 2023 wie folgt:
„Zu dem Kunstmaler Arthur Schmidt-Reutlingen ließen sich leider keine Fundstellen in unseren einschlägigen Archivbeständen ermitteln. Auch die hier greifbare Literatur, insbesondere das “Reutlinger Künstler-Lexikon. Bildende Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zu Stadt und Kreis Reutlingen vom Mittelalter bis zur Gegenwart” von Thomas Leon Heck und Joachim Liebchen (1999, Nous-Verlag), nennt diesen Namen nicht. Erfasst ist dagegen ein Theodor Schmidt (1855-1937 (?)).
Es lassen sich in Reutlingen zwar einige wenige Personen namens Artur/Arthur Schmidt nachweisen, diese scheiden allerdings aufgrund der Lebensdaten aus (Geburtsjahre 1905 und später). Darüber hinaus liegt ein sog. Personen- und Adressbogen für einen Finanzpraktikanten Artur Schmidt, geb. 1889 in Leutkirch, vor. Er war zweimal für wenige Wochen in Reutlingen gemeldet (17.2.-3.3.1913 und 7.5.-13.6.1914), Zuzug und Abmeldung erfolgte von/nach Ulm.
Der Hinweis auf Reutlingen könnte sich aber auch auf den Ort Reutlingen in der Schweiz beziehen, er gehört heute zur Stadt Winterthur.“
Werke in der Kunstsammlung Schmelzle
Weitere nachweisbare Werke
Ohne Abb.: Bei Rudolf Bangel in Frankfurt am Main wurden in der Auktion vom 31. Mai und 1. Juni 1910 drei Werke von Arthur Schmidt-Reutlingen angeboten: Lot 166 „Waldsee im Herbst“ (48/59), Lot 167 „Im Wiesengrund“ (46/66) und Lot 168 „Winterlandschaft“ (48/69).2
Ohne Abb.: Bei Bangel wurden am 6. und 7. Dezember 1910 nochmals drei Werke angeboten: Lot 106 „Winterabend“ (77/97), Lot 107 „Waldsee“ (69/80) und Lot 108 „Beschneiter Waldweg“ (50/70). Möglicherweise handelt es sich um teilweise oder vollständig dieselben Werke wie bei der Auktion im Frühjahr.3
Ohne Abb.: Abermals bei Bangel wurden am 24. und 25. Februar 1911 weitere drei Werke angeboten: Lot 134 „Waldlandschaft mit See“ (70/81), Lot 135 „Landschaft im Winter“ (48/69) und Lot 1346 „Landschaft mit Wiese“ (46/66).4
Ohne Abb.: in einem undatierten Katalog von Paul Hartmann & Otto Greiner in Stuttgart, wo Kunstgegenstände aus dem Nachlass von König Wilhelm II. von Württemberg angeboten wurden, war als Lot 111 eine „Schneelandschaft“ (98/76) enthalten.5
Einzelnachweise
- katalog.historia.de
- Rudolf Bangel, Frankfurt am Main, Katalog Nr. 762 (online)
- Rudolf Bangel, Frankfurt am Main, Katalog Nr. 774 (online)
- Rudolf Bangel, Frankfurt am Main, Katalog Nr. 777 (online)
- Paul Hartmann & Otto Greiner, Stuttgart: Gemälde bedeutender Meister des 19. Jahrhunderts: Marmorfiguren, Bronzen, Möbel usw. aus dem Nachlass S.M. des Königs Wilhelm II. von Württemberg ; Versteigerung ; Freitag, den 18. Juli, Stuttgart o.J. [ca. 1930], Lot 111. (online)