Alfred Möckel

Alfred Möckel (1897-ca. 1947) war Kunstmaler in Karlsruhe. Seine ihm zuzuordnenden datierten Werke stammen aus den 1920er bis 1940er Jahren.

Leben

Alfred Möckel wurde am 15. Mai 1897 in Karlsruhe geboren.¹ Er war der Sohn des Kaufmanns Friedrich Möckel. Die Familie lebte 1898 in der Rüppurrer Str. 90 in Karlsruhe,² 1900 in der Winterstraße,³ 1904 in der Putzlitzstr. 2,⁴ 1905 in der Gerwigstraße 8⁵, 1908 in der Humboldtstraße 6⁶ erscheint von 1910 bis 1915 nicht in den Adressbüchern und taucht dann 1916 in der Karlsruher Gottesauerstraße 19 wieder auf.⁷

Im Generallandesarchiv Baden-Württemberg ist eine Akte von 1916 in Strafsachen gegen Alfred Möckel aus Karlsruhe und Emil Kober aus Odenheim wegen Vergehen gegen §§ 350, 354 RStGB erhalten.⁸ Die genannten Paragraphen regeln das Strafmaß bei Unterschlagung im Amt (§ 350) bzw. Vergehen von Postbeamten (§ 354). Möckel und Kober könnten sich also am Inhalt fremder Briefe vergriffen haben.

Einen eigenen Hausstand scheint Alfred Möckel im Lauf des Jahres 1919 gegründet zu haben, denn 1920 erscheint neben dem Familienoberhaupt Friedrich Möckel auch erstmals der Mechaniker Alfred Möckel mit eigenem Eintrag im Karlsruher Adressbuch in der Gottesauerstraße.⁹

Alfred Möckel war in erster Ehe Sofie Merkel verheiratet. Der Ehe entstammten acht Kinder. Das Anwachsen der Familie machte vermutlich die weiter anhaltenden häufigen Wohnungswechsel nötig.

1922 war der Mechaniker Alfred Möckel in der Wohlfahrtsweiererstr. 5 in Karlsruhe gemeldet,¹⁰ 1925 erscheint der Mechaniker Alfred Möckel im Karlsruher Adressbuch in einer Baracke in der Blücherstraße.¹¹

1925 kommt es zur beruflichen Wende in Alfred Möckels Leben, da er im Adressbuch von 1926 nicht mehr als Mechaniker, sondern nunmehr als Kunstmaler in der Durmersheimer Straße 153 in Karlsruhe-Grünwinkel erscheint.¹² Ab 1931 lebte der Kunstmaler Möckel mit seiner Familie am Charlottenplatz 9 in Karlsruhe-Grünwinkel.¹³

Im April 1938 verstarb Möckels Frau Sofie im Alter von nur 41 Jahren.¹⁴

Im Spätjahr 1938 heiratete Alfred Möckel in zweiter Ehe Rosa Schmitt.¹⁵ In den Kleinanzeigen der Regionalpresse erfahren wir über Alltägliches aus den Kriegsjahren: 1940 gab der Maler ein Gesuch nach Briefmarkensammlungen auf,¹⁶ 1943 entlief ihm ein Hase.¹⁷

Im Winter 1942/43 kam Möckels älteste Tochter Frieda, inzwischen 24 Jahre alt und verheiratete Pöltl, in Konflikt mit dem Gesetz, als sie als Postfacharbeiterin im Postamt Karlsruhe-Grünwinkel mehrere Feldpostpäckchen unterschlug und sich an den darin enthaltenen Lebensmitteln bediente. Sie wurde im Frühjahr 1943 zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren verurteilt.¹⁸

Möckels älteste Söhne Alfred jun. und Lothar fielen im Zweiten Weltkrieg. Im Falle von Lothar war besonders tragisch, dass dieser eine schwere Verwundung an der Ostfront überstanden hatte und danach beim Luftangriff auf Stuttgart tödlich verwundet wurde.¹⁹

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Maler weiterhin im Karlsruher Adressbuch am Charlottenplatz 9 verzeichnet.²⁰ Zur Entnazifizierung wurde er von der Spruchkammer in Karlsruhe gehört.²¹

1947 wird der Kunstmaler letztmals im Karlsruher Adressbuch genannt. In der danach erschienenen Adressbuch-Ausgabe von 1949 wird nur noch die Witwe Rosa Möckel am Charlottenplatz 9 gelistet.²² Berücksichtigt man den Vorlauf bei der Drucklegung der Adressbücher, so wird der Maler zwischen Herbst 1946 und Herbst 1948 verstorben sein.

Werk in der Kunstsammlung Schmelzle

Weitere nachweisbare Werke

Ohne Abb.: Flusslandschaft, 49,5 x 69,5 cm, Lwd., signiert “A. Möckel. K. 1938”. Angeboten in Auktion 76 bei Kiefer in Pforzheim, Lot 76-6273.³¹

Ohne Abb.: Pferdebild mit gleicher Signatur von 1946.

Einzelnachweise

1. Geburtsdatum aus Spruchkammerakten, Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, Bestand 465 h Nr. 17415.
2. Adressbuch Karlsruhe 1898.
3. Adressbuch Karlsruhe 1900.
4. Adressbuch Karlsruhe 1904.
5. Adressbuch Karlsruhe 1905.
6. Adressbuch Karlsruhe 1908.
7. Adressbuch Karlsruhe 1916.
8. Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, Bestand 233 Nr. 36567.
9. Adresbuch Karlsruhe 1920.
10. Adressbuch Karlsruhe 1922.
11. Adressbuch Karlsruhe 1925.
12. Adressbuch Karlsruhe 1926.
13. Adressbuch Karlsruhe 1931.
14. Traueranzeige in: Der Führer, 12. April 1938, S. 11.
15. Karlsruher-Familien-Nachrichten in Badische Neueste Nachrichten, 11. November 1938.
16. Der Führer, 12. April 1940, S. 7.
17. Der Führer, 20. Februar 1943, S. 6.
18. Hände weg von Feldpostsendungen! in: Der Führer, 4. Mai 1943, S. 4.
19. Traueranzeige in: Der Führer, 26. Oktober 1943, S. 5.
20. Adressbuch Karlsruhe 1945/46.
21. Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, Bestand 465 h Nr. 17415.
22. Adressbuch Karlsruhe 1949.
23. https://www.lot-tissimo.com/de-de/auction-catalogues/walldorf/catalogue-id-auktio10046/lot-bb67de50-bf15-411c-b850-aaf80135f685
24. Artikelnr. 403937594060, gewerblicher Anbieter aus Gaggenau, Preis 249 EUR.
25. Anzeigen-ID 1586884248, angeboten in Glottertal, kein Preis genannt, noch unverkauft im Mai 2023.
26. Frdl. Mitteilung von Willi Pfefferle, Oktober 2023.
27. Frdl. Mitteilung von Willi Pfefferle, Oktober 2023.
28. Anzeigen-ID 2396981372, angeboten in Kappelrodeck.
29. Preis 20 CHF. https://www.ricardo.ch/de/a/amoeckelk-gemaelde-1230410396/
30. Anzeigen-ID 2339632936, angeboten in Poppenhausen.
31. https://www.kiefer.de/auktion_artikel_details.aspx?KatNr=6273&Auktion=76