Willibald Kappler

Willibald Kappler (1908-1990) war Architekt und Maler in Gosheim.

Leben

Er wurde am 22. Oktober 1908 in Horb-Altheim geboren und studierte Architektur in Stuttgart. Nach Abschluss seines Studiums 1934 war er als Architekt und Kunstmaler bei verschiedenen Stellen beschäftigt. Er malte oder stiftete diverse religiöse Bilder, u.a. 1933 das Hochaltarbild für die Kirche in Neufra bei Rottweil, 1934 das Altarbild für die Hauskapelle des rauen Gesellenhauses in Cannstatt und 1937 ein großes Bild mit der Geburt Christi.

Seine Beschäftigung mit religiösen Themen brachte ihm in der NS-Zeit den Spottnamen „Judenmaler“ ein. Der damit verbundenen Gefahr der gesellschaftlichen Ausgrenzung begegnete er noch kurz vor Ende seiner Studentenzeit mit Eintritt in die Studenten-SA und 1937 mit Eintritt in die NSDAP. 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, der er bis 1943 angehörte. Die letzte Zeit des Krieges war er Architekt für die Mauser-Werke in Oberndorf. Im Spruchkammerverfahren 1949 in Tübingen wurde er als Mitläufer eingestuft.1

In der Nachkriegszeit lebte er in Aixheim und verdingte sich als Maler. Ab 1960 war er Oberbaurat in Stuttgart und legte den Pinsel vorerst meist zur Seite, bevor er sich im Ruhestand in Gosheim ab 1973 bis zu seinem Tod nochmals intensiver der Malerei widmete. Er war verheiratet und hatte drei Kinder. Die Malerin Siglinde Kumpf ist seine Tochter.

2011 fand im Rathaus von Horb am Neckar die Ausstellung “Zwischen Horb und Toskana” mit Gemälden von Willibald Kapler und Siglinde Kumpf statt.2 2012 folgte eine Ausstellung unter dem Titel „Zwischen Heuberg und Toskana – Malerei von Vater und Tochter“ ins Rathaus von Gosheim.3 Eine ähnliche Auswahl an Bildern von Vater und Tochter war auch 2018 im Rathaus in Marbach am Neckar ausgestellt.4 Ebenfalls 2018 waren Bilder von Kappler im Rahmen der Ausstellung “Albbilder – Heimat-Landschaften in Grafik und Malerei” im Foyer des Landratsamts Tuttlingen zu sehen.5

Werk in der Kunstsammlung Schmelzle

Pfeifenraucher, signiert “W. Kappler 1957”, Inv. Nr. 2020.051.

Weitere Werke nachweisbare Werke des Malers

Ansicht von Aixheim, signiert “W. Kappler 47”. Das Bild war ein Dankgeschenk an den in die USA ausgewanderten Andrew Effinger, der nach dem Zweiten Weltkrieg finanzielle Unterstützung an seine Heimatgemeinde Aixheim leistete.6

Heuernte bei Gosheim mit Blick zum Nack, 60 x 90 cm.7

Blick auf eine Kirche, signiert “1967 W. Kappler”.8

Blick auf Ortschaft mit Kirche, signiert “W. Kappler 1928”. 2020 im Angebot eines privaten Verkäufers bei Ebay Kleinanzeigen.

Wettersteingebirge, signiert “W. Kappler 1946”. 2019 in einem Internet-Forum zur Diskussion über Maler und Motiv vorgestellt.9

Schwarzwaldhaus, signiert “W. Kappler 49”.10

Donautal, 90 x 60 cm.11

Blick von Gosheim aufs Klippeneck nach Denkingen, links unten signiert “Kappler”, Privatbesitz.12

Blick durch den Herbstwald auf eine Ortschaft, signiert “W. Kappler 1958”. 2020 im Angebot eines privaten Verkäufers bei Ebay Kleinanzeigen.

Sonnenblumenstrauß, signiert “W. Kappler 1960”. 2020 im Angebot eines privaten Verkäufers bei Ebay Kleinanzeigen.

Einzelnachweise

  1. Spruchkammerakten im Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Wü 13 T 2 Nr. 2653/146.
  2. horb.de
  3. Ausstellung in Gosheim zeigt Bilder von Willibald Kapler und Siglinde Kumpf, schwaebische.de, 6. Dezember 2012.
  4. Marbacher Stadtanzeiger vom 30. Mai 2018.
  5. pressreader.com
  6. Frdl. Mitteilung von Erin Effinger, Oktober 2020.
  7. Frdl. Mitteilung von Ulrich Spreng, Januar 2021.
  8. Im Januar 2023 bei ebay.de, Artikelnr. 385344885835, verkauft für 15,27 Euro
  9. https://www.dieschatzkisteimnetz.de/viewtopic.php?f=34&t=15924
  10. Frdl. Mitteilung von Melanie Preuß, Dezember 2021.
  11. Frdl. Mitteilung von Ulrich Spreng, Januar 2021.
  12. Frdl. Mitteilung von Clarissa Häring-Brunsch, Oktober 2021.