Walter Bender

Walter Bender (1906-1989) war Bergmann, später Eisenbahnarbeiter und Lackierer aus Schriesheim. Er wollte bereits als junger Mann Künstler werden, konnte sich aber erst in gesetztem Alter der Malerei widmen.

Leben

Er wurde 1906 in Altenseelbach im Siegerland als Sohn eines durch Patente vermögend gewordenen Bergmanns geboren. Im elterlichen Betrieb begann Walter zunächst eine Lehre zum Bürogehilfen, der Vater überzeugte ihn aber von einer traditionellen Bergmannslehre, die er von 1922 bis 1925 absolvierte. Unglücklich über die schwere Arbeit begann er danach eine Lehre als Maler und Anstreicher, hatte sogar Pläne für ein Kunststudium. Er fand jedoch keine Anstellung, ging auf Wanderschaft, und arbeitete notgedrungen immer wieder im Bergbau.

1930 kam er nach Schriesheim, wo er als Hauer arbeitete. Die Schriesheimer Gruben durchliefen in jener wirtschaftlichen Krisenzeit viele Veränderungen. 1934 wurde Bender gekündigt, trat der NSDAP bei und wechselte als Hallenarbeiter zur Oberrheinischen Eisenbahn nach Mannheim. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde er zur Wehrmacht eingezogen, wurde an der Ostfront schwer verwundet, kam in Gefangenschaft und musste Zwangsarbeit in einer Kohlegrube bei Aachen leisten.

Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft kehrte er nach Schriesheim zurück und versuchte vergeblich, sich mit einem Malerbetrieb selbstständig zu machen. Er fand dann wieder eine Anstellung in der Reparaturwerkstatt der Wagenhalle in Edingen.

Vor allem nach seiner Pensionierung widmete er sich der Malerei und hinterließ bei seinem Tod 1989 zahlreiche Gemälde.1

Werk in der Kunstsammlung Schmelzle

Alpenszene bei Flüelen am Vierwaldstättersee, dat. 1960 (Inv. Nr. 2019.027)

Weitere Werke im Kunsthandel und in privaten Sammlungen

Szene aus Schriesheim, Privatbesitz2

Sechs Pferde, Privatbesitz3

Waldlandschaft mit Bach und Rehen, Privatbesitz4

Waldlanschaft mit Bach und Rehen, Privatbesitz.5

Heidelandschaft, Privatbesitz6

Heidelandschaft, Privatbesitz7

Moorhain bei Brannenburg am Inn mit Wendelstein, Privatbesitz.8

Tal von Krun/Wallgäu mit Wetterstein, Privatbesitz.9

Alpenszene, signiert “W. Bender Schriesheim 1953“, Privatbesitz.10

Fliederstrauß, Privatbesitz.11

Literatur

  • Curt R. Full: Ergänzung zum Beitrag „Die letzten Schriesheimer Bergleute“, in: Schriesheimer Jahrbuch 2005

Einzelnachweise

  1. Biografische Angaben von Nadja Müller: Walter Bender wollte Kunst studieren – aber er wurde Bergmann, veröffentlicht 2006 bei schriese de.
  2. Frdl. Mitteilung von Sarah Dörr, Dossenheim, April 2020.
  3. Frdl. Mitteilung von Kalle Kowalski, Februar 2020.
  4. Frdl. Mitteilung von Kalle Kowalski, Februar 2020.
  5. Frdl. Mitteilung von Günther Balschbach, September 2023.
  6. Frdl. Mitteilung von Michael Wetzel, Januar 2022.
  7. Frd. Mitteilung von Carolin Schneider, August 2023.
  8. Frdl. Mitteilung von Sascha Tesch, Februar 2022.
  9. Frdl. Mitteilung von Franca Becker, Februar 2022.
  10. Das Bild wurde uns im Oktober 2022 zum Kauf angeboten.
  11. Gesehen August 2022 bei ebay Kleinanzeigen, privater Anbieter aus Niedersachsen, Artikelnummer 2194052838.