Robert Haag

Robert Haag (1886-1958) war Landschaftmaler aus Stuttgart. Er studierte an der Stuttgarter Akademie, wurde Studienrat und war von 1918 bis zu seinem Tod 1958 Vorstand des Braith-Mali-Museums in Biberach.

Leben

Er wurde am 14. Februar 1886 in Stuttgart geboren.

Eugen Gradmann schrieb 1913: „Robert Haag, geboren in Stuttgart 1886, ausgebildet in der hiesigen Akademie bei Poetzelberger, Grethe, Haug, hat sich hier und in Unteraichen niedergelassen. Eine Studienreise nach Holland und Belgien scheint ihm an der See und in den Galerien besonders fruchtbare Eindrücke hinterlassen zu haben. Andere Studienreisen führten ihn in die Vogesen und das Allgäu. Bilder: Windmühle, Stürmischer Tag, Sommernachmittag (1908); Pappelstraße (1910); Kornfelder, Durchbrechende Sonne, Wintersonne, Wiesental (1911); Wintertag, Weiden im Schnee, Waldrand, Morgensonne, Vogesenlandschaft, Ausblick auf den Rhein, Wettertanne, Vorfrühling, Pappelstraße im Winter, Föhrenwald (1912); Körschtal. Haag hat das Zeug zum Landschaftsmaler großen Stils. Er versteht es, einfache Motive anziehend zu gestalten und feine Stimmungen zu erfassen. Auch als Graphiker betätigte er sich, neuerdings besonders in farbigen Radierungen.“1

Im Ersten Weltkrieg war er Gefreiter beim Grenadier-Regiment Nr. 119 und erhielt vom österreichischen Erzherzog Franz Salvator das österreichische Ehrenzeichen 2. Klasse verliehen.2

Ebenfalls noch während des Ersten Weltkriegs erschien 1916 Haags Schrift „Das Gelände-Zeichnen nach der Natur“ in der Reihe „Stuttgarter Bilderbogen“ der Franck’schen Verlagshandlung. In dem Bändchen gibt der Künstler angeregt durch die Erfordernisse des Kriegs eine Anleitung zur exakten zeichnerischen Wiedergabe des Geländes.3

Schon als junger Künstler wusste er seine Werke im Kunsthandel zu platzieren. In historischen Auktionskatalogen aus der Zeit von 1910 bis 1930 erscheinen Werke von Robert Haag bei Otto Battiany, Felix Fleischhauer und Hartmann & Greiner in Stuttgart, bei Lempertz in Köln und bei Rudolf Bangel in Frankfurt/Main. Er beteiligte sich außerdem an mehreren Ausstellungen des Württembergischen Kunstvereins in Stuttgart.

Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Biberach an der Riß, wo er Lehrer und ab 1918 Vorstand des Braith-Mali-Museums war.45

Als Studienrat gehörte er in der NS-Zeit ab dem 31. Mai 1933 dem NS-Lehrerbund an.6 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von der Spruchkammer Biberach an der Riß als Mitläufer eingestuft.7

Robert Haag starb am 2. April 1958.8

Werk in der Kunstsammlung Schmelzle

Inv. Nr. 2021.039: Winterlandschaft, 56 x 65 cm, Lwd.

Weitere nachweisbare Werke des Künstlers

Im Kunsthandel sind unzählige Bilder des Malers nachweisbar. Wir zeigen hier nur eine Auswahl.

Landschaft mit dem Feuerbach bei Stuttgart, 54 x 65 cm, Lwd., signiert “Robert Haag” und datiert (19)18?9
Sommerlandschaft mit Flusslauf, 35 x 49 cm, Lwd., signiert “R. Haag”.10
Körschbachtal bei Hohenheim, 58 x 78 cm, signiert “R. Haag”.11
Seelandschaft, 42 x 55 cm, Karton, signiert “Robert Haag”. 2023 verkauft bei ebay.12.
Landschaft mit Kanal, 61 x 80 cm, Lwd., signiert “R. Haag”13
Heidelndschaft, 55 x 80 cm, Lwd. 2002 im Kunsthandel.14
Winterlandschaft, 35 x 45 cm, Karton. Gemeinsam mit einem weiteren Wintermotiv 2006 im Kunsthandel.15
Italienische Landschaft, signiert “Robert Haag” und datiert 1925. Gesehen im Kunsthandel.
Szene aus Venedig. Gesehen im Kunsthandel.
Am Lidio in Venedig, 66 x 86 cm, Lwd.16
Szene am Comer See, 65 x 55,5 cm, Lwd., dat. 1925.17

Einzelnachweise

  1. Eugen Gradmann: Die Landschaftsmaler, in: Die Stuttgarter Kunst der Gegenwart, Stuttgart 1913, S. 103-130, hier S. 127. (Digitalisat).
  2. Die Werkstatt der Kunst: Organ für die Interessen der bildenden Künstler, Jg. 14, 1914/15, Heft 42, S. 1. (Digitalisat)
  3. Pädagogische Woche, Jg. 12, 1916/1917, Heft 47, S. 354. (Digitalisat)
  4. Handbuch des Kunstmarktes, Berlin 1926, S. 672 (Digitalisat).
  5. Frank Brunecker: 100 Jahre Biberacher Museen, in: BC-Heimatkundliche Blätter, 26. Jg., Heft 1, Juni 2003, S. 35-67, hier S. 59 (Digitalisat).
  6. Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Ludwigsburg, Bestand PL 516 II Nr. 6367.
  7. Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Sigmaringen, Bestand Wü 13 T 2 Nr. 2550/056.
  8. Personalakte beim Oberschulamt Tübingen. Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Sigmaringen, Bestand Wü 82 T 2 Nr. 42.
  9. Siebers Auktionen, Stuttgart, 3. Dezember 2015, Lot 2233 (online)
  10. Siebers Auktionen, Stuttgart, 11. April 2018, Lot 2716 (online)
  11. Auktionshaus von Brühl, Stuttgart, 29. Juni 2018, Lot 97, Taxe 80 EUR (online)
  12. Anbieter war Kolb Antik aus Neu-Ulm, verkauft für 24,50 EUR.
  13. Auktionshaus Mehlis, 26. Mai 2016, Lot 4656 (online)
  14. artnet.com
  15. artnet.com
  16. artnet.com
  17. artnet.com