Christus am Ölberg (N.N.)

Inv. Nr. 0000.048

Beschreibung

47 x 72 cm, auf Holz

Nicht signiert oder datiert.

Die Evangelien von Matthäus, Lukas und Markus berichten, dass Jesus im Garten Gethsemane am Fuße des Ölbergs betete, bevor er von Judas verraten, verhaftet und gekreuzigt wurde. Nach seiner Auferstehung soll er vom Ölberg aus zum Himmel aufgefahren sein. Judentum und Islam sehen im Ölberg zusätzlich den Ort des Jüngsten Gerichts. Die Szene des am Ölberg betenden Jesus hat daher einen vielfachen Bedeutungsgehalt. Sie zeigt einerseits die letzte friedliche Kontemplation des bereits um seine Zukunft Wissenden, gleichzeitig nimmt der Ort bereits die Auferstehung und das Ende der Zeit vorweg.

Der am Ölberg betende Jesus wurde seit dem Mittelalter vielfach dargestellt: im Kreise der schlafenden Jünger oder auch allein. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Motiv beliebt als „Schlafzimmerbild“, d.h. als extrem querformatige Szene zur Ausstattung der Wand am Kopfende des Ehebettes, meist günstig gedruckt und gerahmt, ohne künstlerischen Anspruch, dafür mit umso mehr Pathos als Mahnmal für ein keusches und gottgefälliges Eheleben. Der Maler unseres Bildes hat sich unverkennbar von einem solchen Schlafzimmerbild inspirieren lassen.

Schlafzimmerbild, gefertigt in Massenauflage:

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