Alfred Wertsch (1935-2018) war Lithograf und Hobbymaler in Heilbronn. Er leitete die Abteilung für Reproduktion und Druckformherstellung der Heilbronner Druckerei Schilling, gehörte mehr als 20 Jahre dem Prüfungsgremium der IHK an und gab ab 1987 Aquarellkurse in der Heilbronner Volkshochschule.
Leben
Er wurde am 1. November 1935 als Sohn einer Landwirtsfamilie in Horkheim geboren. Da er bereits als Kind eine Begabung beim Zeichnen hatte, machte er eine Ausbildung zum Lithografen bei der Grafischen Kunstanstalt von Otto Weil in Heilbronn. Danach war er einige Zeit bei der Heidelberger Universitätsdruckerei Winter tätig, bevor er zur Heilbronner Druckerei Schilling kam, wo er die Abteilung für Reproduktion und Druckformherstellung leitete.
Neben seinem Beruf und der Hobbymalerei engagierte sich Wertsch noch auf vielfältige andere Weise. Er gehörte mehr als 20 Jahre dem Prüfungsgremium der IHK an, war ab 1985 Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Gemeinde in Horkheim und gab ab 1987 Aquarellkurse an der Heilbronner Volkshochschule.
Mit seiner Frau Margot konnte er 2009 Goldene Hochzeit feiern. Er starb am 3. August 2018 in Heilbronn-Horkheim.

Als Hobbykünstler schuf Wertsch Bleistift-, Kreide- und Federzeichungen, Aquarelle und Monotypien mit Motiven seiner Heimat sowie von seinen Urlaubszielen in Italien, Frankreich und Spanien. Er fertigte ausserdem abstrakte farbintensive Motive in Rakeltechnik, wobei pastöse Farbe mit einem Abstreifwerkzeug („Rakel“) über den Malgrund verteilt wird.
Wertsch hat seine Werke ab den 1980er Jahren in Ausstellungen gezeigt. Sein erste Ausstellung hatte er 1983 in seinem Heimatort Horkheim. Es folgten Ausstellungen 1984 an der Universitätsklinik Homburg/Saar, 1985 und 1988 abermals in Horkheim, 1990 im Rathaus von Flein, 1992 in der Geschäftsstelle der Fleiner Bank in Horkheim, 2003 im Amos-Gebäude in Horkheim, 2005 in der Volkshochschule im Heilbronner Deutschhof, 2013 im Kulturzentrum Fränkischer Hof in Bad Rappenau.1 2011 funktionierte er sogar seine Wohnung zur Galerie um, damit er zuhause kleinformatige Bilder zeigen konnte, die bei den Ausstellungen auf den großen Stellwänden der bisherigen Ausstellungen nicht zur Geltung kommen würden.2
In einem Artikel der Heilbronner Stimme vom 15. März 2002 verriet er, dass er Fotos seiner verkauften Werke behalten, seine Bilder aber nie ein zweites Mal malen würde. Mindestens mit Bezug auf das Bild in unserer Sammlung trifft das jedoch nicht ganz zu. Denn das Motiv mit der Gebäudegruppe des Heilbronner Deutschhofs, das wir in einer 2009 datierten Version besitzen, war bereits 2005 in einer fast identischen Version bei der Ausstellung im Deutschhof zu sehen.3
Werk in der Kunstsammlung Schmelzle
